Australien oben in der Mitte der Weltkarte, der Pazifik im Zentrum oder die Kontinente verkehrtherum? In diesem Workshop werden mit spielerischen Methoden und kreativen Materialien unsere gewohnten Weltbilder (nicht nur auf Landkarten) auf den Prüfstand gestellt.
Zu Beginn reflektieren die Teilnehmenden in Kleingruppen mit der Methode des „Normalitäts-Pictionary“, ob „normal“ gleichzeitig auch „richtig“ bedeutet? Wie bringen sie ihr eigenes Bild von der Welt auf Papier?
Im nächsten Schritt finden sich die Teilnehmenden spielerisch mit einem Länderquartett auf unterschiedlichen Darstellungen von Weltkarten zurecht. Schnell fällt auf, dass verschiedene Projektionen, Zentrierungen und Anordnungen einen Einfluss auf unseren Blick von der Welt haben: Besitzen Karten also eine versteckte Macht und vermitteln unterbewusst Weltbilder? Die Geographin Una Erdmann erarbeitet mit den Teilnehmenden am Beispiel der Weltkarten, dass eine dominierende Perspektive oftmals bereitwillig von vielen als Selbstverständlichkeit angesehen wird.
In einem letzten Schritt übertragen die Teilnehmenden in Kleingruppen neue Erkenntnisse auf ihre eigene Lebenswelt: Was haben vermeintliche Selbstverständlichkeiten mit Macht, Ungerechtigkeit und Selbstbildern zu tun? Indem wir lernen, unseren Blick auf die Welt zu hinterfragen, entwickeln wir eine notwendige Perspektivenvielfalt, die zu einem besseren Verständnis voneinander führt.